Artikel im Lokalteil der Salzburger Nachrichten am 15.12.2020 Ein Thema, dass uns seit über 10 Jahren beschäftig, weil Kinder vor allem auch im Säuglings- und Kleinkindalter im Bundesland Salzburg immer noch in Heimstrukturen untergebracht werden.
Jugendhilfe hat zu wenige Plätze bei Pflegeeltern: Babys müssen in Heime
SALZBURG. Angesichts der Coronapandemie steht die Kinder- und Jugendhilfe der Stadt Salzburg vor einer dramatischen Situation. Im Vergleich
zum Vorjahr mussten um 32 Prozent mehr Gefährdungslagen in Familien abgeklärt werden. „Beengte Wohnverhältnisse sowie Homeschooling und Heimarbeit führen zu Konflikten in vielen Salzburger Familien“, sagt Amtsleiterin Adelheid Moser. Die Situation sei zusätzlich problematisch, weil es derzeit keine verfügbaren Plätze bei Bereitschaftspflegeeltern gebe,
wenn Kinder aus Familien genommen werden müssten. So müsse man Kinder in Krisenstellen unterbringen. Eine Situation, die unerträglich sei, sagt Sozialstadträtin Anja Hagenauer. „Ein sechs Wochen alter Säugling hat in einem Heim nichts zu suchen. Da schädige ich das Kind, das sollte es nicht mehr geben.“